1_ La chambre aux vents
Venu avec le vent
je m’installe sur un vieil escalier en pierre
face à la chambre au vent
nichée dans une cour
autrefois pavée ?
habitée de rosiers sauvages
peau douce et fragile du bois teint en blanc
jadis
couleur d’hellébore fané
l’ancien jardin clôturé
devenu un dépôt de tuiles
de toits effondrés
façade en bois
percée d’ouvertures minuscules
portes du vent, du soleil et des étoiles
carrées, diamants, pointes de lance
épée blanche du temps perdu
clé en or pour entrer dans l’infini.
Windzimmer
Cho mit em wind
hock ig mi ane vors zimmer vom wind
uf ere stäge us altem stei
zarti verletzlichi hut vom gwysgete holz
lang ischs här
farb vor verwälkte niesswurz
ygnischted imene hof
dozmol mit bsetzistei?
bewohnt vo hagebuttestrüch
dr alti garte im haag
zum dachziegellager gworde
ziegel vo ygstürzte Dächer
fassade us holz
glöcheret mit winzige muschter
ygang vom wind, vor sunne und de stärne
viereggli, diamante, speerspitze
wysses schwärt us verlorener zyt
goldschlüssel für d’unändlichkeit.
2_ Au coin des boulangers
Comme sorti d’un livre de contes de fées
ces maisons à colombage brun rouge noir
au bord de la rivière
le merle qui chante si beau
la fontaine qui murmure
devant chaque maison une auto
c’est ici aussi que se tient fièrement
la dernière maison à crépi
témoin des temps passés
dans ce coin ils ont pétri leur pain
les boulangers d’Allschwil
l’odeur de brioche fraîche occupe tout l’espace
idylle énigmatique mélange d’ancien et de neuf
venu d’ailleurs et du cru
vrai et faux
un bon mélange pour vivre
pour rêver
pour se révolter de manière constructive.
Beggenegge
Grad wie us emene alte märlibuech
die riegelhüser am bach
riegel brun rot schwarz
und d’amsel singt so schön
dr brunne ruscht
vor jedem huus es auto
stolz stoht do au
s’letzschte huus mit verputz
züüge us vergangener zyt
i däm egge hei si bachet
d’begge vo allschwil
dr duft vo früsche wegge isch überall
rätselhafti idylle e gmisch us alt und neu
frömd und hiesig
ächt und falsch
e gueti mischig zum läbe
zum träume
zum konstruktiv widerstand leischte.
3_Petit Pont
L’ail des ours embaume le vallon
traversé par la lumière vibrante du soir
bonheur éphémère des boutons d’or
dernières fleurs de prunelliers
tombant en flocons
sur la neige fanée d’avril
on a planté des tiges de saules
juste en dessous du petit pont
le long de la rivière
partout du vieux bois
des branches mortes
pour accueillir les insectes
de plus en plus fort le chant des oiseaux
merle rouge-gorge fauvette à tête noire
une femme avec chien passe et repasse faisant demi-tour
sentier charmant du sous-bois
tu menais jadis vers la Judegass
le chemin que les juifs devaient prendre pour rentrer
chez eux.
Brüggli
Me schmöckt dr bärlauch im ganze däli
durchfluetet vom obeliecht-schimmer
churzes glück vo de ankeblueme
letschti schwarzdornblüete
kcheie wie flocke z’dürabb
uf e wälke aprilschnee
me het wyderuete g’schteckt
grad underem brüggli
em bächli entlang
überall alts holz
toti escht
en yladig a’d insekte
immer sterker dr g’sang vo de vögel
amsle rootbrüschtli graasmüggeli
e frau mit hung goht hi und zrugg si macht dr cheer
härzigs wägli im unterholz
hesch g’füert albys zur Judegass
dr wäg wo d’Jude hei müesse näh zum heigoo.
4_ Ruelle des Juifs
Femmes hommes enfants
chaque jour ils passent près de ce pré
endormis le matin épuisés le soir
longue journée de travail passée à Bâle
où l’on avait besoin d’eux
mais chaque soir c’est hors de la ville !
à pied le chemin est long pour rentrer en Alsace
l’été sous le soleil
l’hiver sous la neige
je regarde le pré la colline la route
aucune trace de ces soucis de cette souffrance
un quartier résidentiel accueille désormais les
passants
reste un champs labouré avec haie avec arbres
l’urbanisation a pris le dessus
et de nouveaux immeubles d’habitation sortent de la
terre
hébétés leurs habitants regardent
juifs ? ruelle ?
pourquoi ce nom ?
Judegässli
Fraue manne chinder
jede tag sin si verby cho bi däm fäld
verschloofe em morge todmüed am obe
gschaft hei si dr tag lang in Basel
dört het me sy bruucht
aber am obe denn heisst’s uuse vor’s door !
wyt isch dr wääg z’fuess zrugg ins Elsass
im summer wenn d’sunne schynt
im winter im schnee
i lueg uf das fäld uf dä hügel die stroos
kei spur me vo dene sorge däm lyde
es wohnquartier empfoht jetzt d’passante
no hets en acker mit hecke und böim
doch d’verstädterig nimmt meh und meh zue
und neuyi wohnblöck wachse n-us-em bode
ganz verdutzt luege d’ bewohner
Jude ? Gässli ?
Wohär dä name wohl chunt?
5_La frontière
La peau de mes bras chauffée par le soleil
j’arrive sur le haut de la butte
la frontière est là
passage, rencontre et rupture
le clôturé, l’enfermé, le structuré par-ci
l’horizon infini dans la brume du matin par-là
devant moi collines, plaines, montagnes, forêts
derrière moi en ligne bien droite
le front des résidences suisses qui regardent –
dirait-on – la mer
certains jardins suisses continuent sur territoire
français
malgré la borne en granit des Alpes
qui impose le contraire
côté suisse un petit panneau signale un passage privé
côté français le premier panneau d’interdiction est
écrit
dans la langue du voisin
le goudron s’arrête net
joliment décoré par un ourlet de pavés
un sentier d’herbes et de cailloux prend son relais.
A d’r Gränze
D’hut vo mine arme isch heiss vor sunne
Ig chume uf d’höchi vom höcker
do isch d’gränze
durchgang, begägnig und bruchstell
s’ygränzte, s’absperrte, s’greglete do
dr unändlich horizont im morgedunscht dört
vor mir hügel, ebene, bärge, wälder
hinter mir uf ere grade linie
d’schwyzer hüserfront mit Blick – so chunt’s eim vor –
uf’s meer
einzelni schwyzergärte göh no wyter uf französischem
bodde
trotz em gränzstei us alpegranit
wo’s gägedeil verordnet
uf dr schwyzer syte zeigt es chlys schildli ä
privatb’sitz a
uf dr französische syte isch’s erschte verbotsschild
verfasst
in d’r sprooch vom nachbur
uf ei schlag isch dr teer z’änd
hübsch g’schmückt mit ere bordüre us bsetzi
es graas- und steiwägli übernimmt vo do a
d’leitig.

6_ Cerisaie
Des fleurs blanches me neigent sur la main
vieille cerisaie verger ombragé
large vue sur le pays
les tours de Bâle poussent comme déchaînées
en bas dans la plaine ça brille
blanc noir et gris
de temps à autre ça brâme dans le ciel
avion après avion
sur le chemin vers le vaste monde
sous la protection du sureau
un vieux banc en bois
comme une douce voix qui m’est chère :
« Il m’arrive parfois de me dire :
Au pays, maintenant, comme tout doit fleurir !
Les arbres en fleurs, les fleurs des jardins,
Le village se voit à peine.
Ah ! juste ciel !
Le village se voit à peine. (…) »
(Citation de Nathan Katz,
traduit par Yolande Siebert)
Chirsireihe
S’schneit mer wysi blüete über d’hand
alte chirsihain schattigi hoschtet
wyti sicht über’s land
d’ türm vo Basel wachse wie wild
d’unde in dr ebeni schimmerets
wyss schwarz und grau
immer wider röhrt’s am himmel
flüger um flüger
ufem wäg in die wyt wält
im schutz vom holunderbusch
es alts holzbänkli
wie ne lysligi liebi stimm :
« un mankmol danki : oh wie müess
doch heim jetz alles im Bliehje steh !
vor lüter Blüescht un Maie jetzt
isch küm meh s’Därfle z’seh. –
Dü liebi Zit !
Isch küm jetz ‘s Därfle z’seh. »
(Zitat von Nathan Katz)
7_Entre les noyers
Vent doux traverse les champs nus
labourés et engraissés
par deux tracteurs
îlots d’arbres et d’arbustes
pour traverser le pré
sur l’ancien chemin des morts
parcours obligatoire des cercueils juifs
de toute la région
vers le seul lieu pour les accueillir
au croisement des chemins entre deux grands noyers
mon regard relie soudain
ce qui essentiellement crée ce pays
le ballon de l’est
le ballon de l’ouest
le ballon du sud
triangle immémoriel
à ses pieds le serpent d’argent
traverse la vaste plaine.
Zwüsche de Nussböim
Mild goht dr wind übere brache acker
b’stellt und düngt
vo zwee traktoore
baum- und struuchinsle
hälfe bim überechoo übers fäld
uf em ehemalige tootewägli
obligatorischi rute für die jüdische särg
us dr ganze gägend
hi zum einzige ort wo se ufnimmt
uf dr wägchrüzig zwüsche zwee grosse nussböim
bringt my blick ufsmool zäme
was das land do erschafft
dr Blaue im oschte
dr Blaue im weschte
dr Blaue im süde
dreyegg us undänkbarer zyt
a sym fuess d’silberschlange
wo durchs flache land fliesst.
8_ Entre blokhaus et aéroport
Les corneilles crient de toutes parts
le soleil tape
aucun arbre aucun buisson pour donner de l’ombre
la guerre est un état
ses traces
des trous dans l’espace
deux blockhaus couverts de végétal
assis comme des crapauds guettent
pleins de dévotion la frontière
orange et blanc sont bon nombre d’avions au ciel
vers quelle destination pourraient-ils bien aller
en temps de guerre
en bas sur les pistes
bon nombre attendent le feu vert
pour partir
derrière tout cela dans la profondeur
l’immensité des forêts du Rhin
jusqu’au pied de l’Isteiner Chlotz.
Zwüsche bunker und flugplatz
D’chräjie chrächze vo überall här
d’sunne brönnt zünftig
kei baum kei struuch wo schatte chönnt gäh
chrieg isch ä zuestand
syni spuure
löcher im ruum
zwee überwachseni bunker
hocke wie chrotte und glotze
voll andacht zur gränze
orangsch und wyss sind vili vo de flüger am himmel
wo die wohl alli hi göh
derby isch doch chrieg
dunde uf dr pischte
wartet no mänge ufs grüen liecht
zum starte
derhinter aber in dr tiefi
d’rhyauewälder riesig
bis hi zum Ysteiner Chlotz.
9_Le chemin creux
Petite forêt accueillante
fraîcheur, verdure, chant des oiseaux
à quelques pas seulement des cultures de maïs
chemin creux
qui sent le lierre
la menthe sauvage
branche morte mon siège et ma balançoire
devenir bosquet
chemin creux maison dans le paysage
couloir de fuite un abri une protection
particularité sundgovienne
tant d’attaques tant de guerres
rien à craindre sauf d’être l’Autre
courir vers le village
la synagogue
espace d’échange entre vie horizontale et vie verticale
entre chemin, pré et forêt
l’ortie sa reine.
I d’r Hoole Gass
Gaschtfründlichs wäldliA
früschi, grüeni, vogelgsang
es paar schritt nume vom maisfeld
hohli gass
s’schmöckt nach efeu
nach wilder münze
tote –n- ascht my sitz und mys gygampfi
zum wäldli wärde
hohli gass huus in dr landschaft
fluchtwäg obdach schutzruum
sundgauer eigenart
so vieli agriff so vieli chrieg
nüt z’befürchte usser dr Anderi z’y
ins dörfli rönne
d’synagoge
ort für uustusch zwüsche wogrächtem und sänkrächtem
läbe
zwüsche wäg, fäld und wald
d’brönnessle syni königin.
10_ Près de la scierie
Assis au milieu du taillis
sur le tronc d’un
sureau coupé
autour de moi étalées
les restes d’une ancienne scierie
lieu de vie désormais d’un troupeau de chèvres
des poteaux d’acier rouillés
portent toujours une vieille grue
à transporter des arbres entiers
le regard passe d’un toit à l’autre
scierie, synagogue, château
de très loin Oetlingen salue du bord de la Forêt-Noire
au milieu du tableau
se dresse une maison à toit plat
blanche et en grise avec beaucoup de ferraille trouée
mes yeux se ferment
il me vient à l’idée
le cuirassé Potemkine.
Bir Säägi
Mitte im ghölz sitz Ig
uf em strunk vo n’em
umg’saagte holderbaum
rings um my ume ligge
d’räste vo nere alte säägi
heimet jetz vo nes paar geissli
rostigi staalpfyler
träge no immer ä lastkraan
zum verlaade vo ganze böim
dr blick goht wyt vo dach zu dach
sägi, synagoge und schloss
i dr färni grüesst Ötlige vom Schwarzwaldrand
i dr mitti vom bild
stoht es huus mit enem flachdach
wyss und grau mit viel glöcheretem bläch
Ig schliesse d’auge
und dänk an
Panzerchrüzer Potjemkin…
11_Ancienne synagogue
Fenêtre murée à droite du portail
une branche du pêcher en fleurs caresse
les briques d’argile séchée
briques ocres et gré rose
pierre des cathédrales du Dreyland
mirage de Marrakech
le parvis de la synagogue au soleil du soir
parle du chemin vers le sud
vers les côtes méditérranéennes
magnifique portail pur Biedermeyer
apporte une note plus germanique
à l’ensemble du lieu
spirale dorée
ornement leitmotiv de l’infini
au delà du temps et de l’espace
au-dessus de moi un immense bruit
deux milans s’attaquent s’accrochent
se lâchent et s’envolent.
Alti Synagoge
Zueg’muurets fänschter rächts vod’r pforte
ä blüiende pfirsichzweig streichlet
die drocknete lehmziegel
ockerziegel und rote sandstei
stei vo de münschter im dreyland
en ahnig vo Marrakech
dr vorplatz vo dr synagoge im oobeliecht
verzellt vom wäg in süde
dr küschte vom mittelmeer zue
wunderschöni pforte i reinem biedermeierstil
bringt e germanischeri note
ins spiel
guldigi spirale
leitmotiv vo dr unändlichkeit
jensyts vo zyt und vo ruum
über mir e furchtbare lärm
zwee milan gryfe sich aa und düei enander packe
denn löse si sech und flüüge dervoo.
©
Victor Saudan

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